Die Walnuss

Die Walnuss – Juglans regia


Die Walnuss gehört der Familie der Juglandaceae an. Die meisten der ca. 80 Juglans–Arten wachsen baumförmig, einzelne gibt es auch in Strauchform. Die bei uns vorkommende Walnuß wird meist 15 bis 25 Meter hoch und hat im Allgemeinen eine sehr ausladende Krone. Sie wächst langsam und braucht einige Jahre, bis sie das erste Mal Früchte trägt. Früher wurde darum gesagt, eine Walnuss würde immer vom Großvater für den Enkel gepflanzt.
Die Nüsse sind im September/Oktober reif und müssen dann zum Trocknen gelagert werden. Zum Verzehr bereit sind sie dann ab der Adventszeit. Die Früchte der Nuss sind keine Nüsse im botanischen Sinne, sondern Steinfrüchte. Der eßbare Teil der Walnuß ist der Samen, das fleischige Äußere ist die Fruchtwand. Bei den richtigen Nüssen ist diese hart.
Walnüsse, die in den Handel kommen, haben oft eine unnatürliche Färbung – die Schalen werden meist chemisch behandelt, um einen hellen und gleichmäßigen Farbton auf der Schale zu erzielen.

Herkunft und Verbreitung
Ursprünglich aus Persien, kam die Walnuß über Griechenland ins Römische Reich und wurde von dort in ganz Mitteleuropa verbreitet. Bei uns kommt sie zwar vor, jedoch in den meisten Gegenden nur vereinzelt, da diese Baumart recht wärmebedürftig und frostempfindlich ist. In Frankreich zum Beispiel ist sie viel häufiger.

Verwendung
Früher wurden die Blätter und die grünen Fruchtschalen der Walnuß zum Einfärben von Stoffen und Haaren verwendet. Das hierin enthaltene Juglon sorgt für eine dauerhafte braune Färbung. Als Mittel gegen Haarausfall soll sie sich ebenfalls bewährt haben. Auch das Holz der Walnuß lässt sich vielseitig einsetzen. Ein recht bekannter Verwendungszweck ist die Herstellung von Gewehrschäften, wofür das harte Kernholz bestens geeignet ist. Aber auch für den Bau massiver Möbel oder solcher mit furnierter Nussbaum-Oberfläche kann das Holz genutzt werden. Dies unterliegt jedoch etwas den aktuellen Trends. Das Holz der Walnuss ist sehr dunkel und wird nicht immer gleich nachgefragt.

Medizin und Gesundheit
Wegen ihres hohen Gehaltes an Gerbstoffen verordnete die Medizin die Blätter früher äußerlich gegen Hautkrankheiten und Entzündungen, innerlich in Form von Tee als Mittel gegen die Gicht.
Bekannt ist die Walnuss vor allem wegen des hohen Anteils (über 60%!) an ungesättigten Fettsäuren, die eine gute Auswirkung auf einen zu hohen Cholesterinspiegel haben. Sie ist reich an Vitaminen und Ballaststoffen und enthält Antioxidantien, welche krebsvorbeugend wirken können.
In der Küche veredelt sie Salate und Saucen, ergibt wunderbare Kuchen und kann auch zu Käse und Wein gereicht werden. Nicht umsonst ist sie in der Mythologie die Speise der Götter.

Nina Rühlig

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