27. April 2006

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Chefarztwechsel Urologie Kreiskliniken Reutlingen GmbH

 

Grußwort zur Verabschiedung von Facharzt für Urologie Dr. Jens Köhler und Begrüßung des Nachfolgers Dr. Hartwig Schwaibold am 27. April 2006, 19.00 Uhr

 
Sehr geehrter Herr Dr. Köhler,
sehr geehrter Herr Dr. Schwaibold,
verehrte Festgäste,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
 
ich freue mich, Sie im Namen des Aufsichtsrats der Kreiskliniken GmbH in dieser Stunde des Wechsels zur heutigen Feierstunde anlässlich der Verabschiedung des Chefarztes der Urologischen Klinik im Klinikum am Steinenberg sehr herzlich willkommen heißen zu dürfen.
 
Sehr geehrter Herr Dr. Köhler, ich darf Sie und Ihre Frau sowie Ihre Familie auf das Herzlichste begrüßen. Ich freue mich, dass ich gleichzeitig auch Ihren Nachfolger, Herrn Dr. Schwaibold, mit Frau, Herrn Ärztlichen Geschäftsführer, Herrn Prof. Dr. Lenz, stellvertretend für die anwesenden Chefärzte und Mitglieder der Ärzteschaft, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums begrüßen darf. Ich freue mich auch sehr, dass die zahlreich anwesenden Mitglieder des Aufsichtsrats der Kreiskliniken GmbH sowie des Kreistags des Landkreises Reutlingen ihre Verbundenheit mit den Kliniken zum Ausdruck bringen und die Bedeutung eines derartigen Chefarztwechsels durch Ihre Anwesenheit unterstreichen.
 
Meine Damen und Herren, letztendlich durch das Internet als Informationsmedium ist das Selbstbewusstsein der Patienten gegenüber den Gesundheitsinstitutionen und den Ärzten in hohem Maße gestiegen. Diese Entwicklung hat durch die Ökonomisierung in der Gesundheitsversorgung nochmals dramatisch zugenommen. Der Strukturwandel, ausgelöst durch den wirtschaftlichen Druck und die rückläufige Verweildauer als Ergebnis des medizinischen Fortschritts bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die absolute Zahl der stationären Einrichtungen. Unter Berücksichtigung der sonstigen Einrichtungen, wie z. B. psychiatrische Kliniken, wird die Anzahl der stationären Einheiten im Jahr 2020 auf rd. 2 000 Kliniken um ein Viertel sinken.
Seitdem die Patienten eine nie da gewesene Transparenz durch das Prüfen und Vergleichen der medizinischen Leistungen sowie die sehr viel stärkere Kostenbeteiligung erfahren haben, fragen die Patienten kritischer denn je nach. Die gelebte und akzeptierte Wirtschaftlichkeitsorientierung im Gesundheitswesen macht aus dem Patienten einen Kunden mit einem erheblichen „Mehr“ an Bedürfnissen und Erwartungen. Das betrifft die Art und Weise sowie das Umfeld, das Ambiente der Leistungserbringung. Aus Ärzten und Pflegepersonal werden damit Dienstleister, die den individuellen Bedürfnissen des Kunden Rechnung tragen.
Ich habe den Eindruck, dass aus Institutionen und Anstalten Versorgungszentren werden, die mehr einem Hotel als den Krankenhäusern der Vergangenheit gleichen. Marketing gehört im Wettbewerb zum üblichen Handwerkszeug. Das Erfolgskriterium im Kampf um den Kunden „Patient“ ist die Behandlungs- und Versorgungsqualität, die regelmäßig gemessen wird. In öffentlich zugänglichen, unabhängigen Rankings, Benchmarks, die regelmäßig veröffentlicht werden, können sich interessierte Patienten beispielsweise über
  • Komplikationsraten, Leistungsstatistiken
  • Wiedereinweisungen
  • Vor- und Nachbetreuung
  • Service der Pflegequalität des Essens
  • und damit über die Patientenzufriedenheit
informieren.
In den Krankenhäusern hat das Qualitätsmanagement einen nie da gewesenen Stellenwert erreicht. Nicht nur die Krankenhäuser und die Abläufe in den Krankenhäusern werden zertifiziert. Auch die Arbeit der Ärzteschaft und des Pflegepersonals stehen auf dem Prüfstand.
Und wir sind damit auf dem Weg von der großen „Versorgungseinrichtung“ hin zur „Marke“ vom Mediziner zum „Dienstleister“.
 
Somit wird sich das Krankenhaus, wie wir es kennen, auch insgesamt gravierend verändern. Das Krankenhaus wird durch vernetzte Einheiten getragen. Die Versorgungsnetze aus einzelnen Abteilungen des traditionellen Krankenhauses einerseits und niedergelassenen und ambulanten Dienstleistungsbereichen andererseits. Aus dem Abteilungskonglomerat früherer Krankenhäuser sind längst prozessorientierte Organisationseinheiten geworden.
 
Warum führe ich dies am heutigen Abend aus? Aus meiner Sicht wird damit deutlich, dass es auf die Menschen in unseren Kreiskliniken ankommt. Der gute Ruf, den unsere Kreiskliniken weit über die Landkreisgrenzen hinaus genießen, hängt in ganz entscheidendem Maße von den Menschen ab, die in unseren Kliniken arbeiten. In den Pflegebereichen genau so wie in den patientenfernen Dienstleistungen, in ganz entscheidendem Maße aber eben auch von der Qualität, die Mitglieder der Ärzteschaft und insbesondere auch die Damen und Herren Chefärzte durch ihr persönliches Können, durch ihr großes herausragendes Engagement und durch ihr Selbstverständnis sicherstellen.
 
Sie, sehr geehrter Herr Dr. Köhler, stehen für diese Qualität. Sie haben am 1. Oktober 1981 damals als Oberarzt begonnen, die Urologische Klinik des Klinikums am Steinenberg aufzubauen und konsequent zur Hauptfachabteilung mit 40 Betten und voller Weiterbildungsermächtigung für das Fach Urologie konsequent ausgebaut. Damit feiert die Urologische Klinik im Jahr 2006 ein 25-jähriges Jubiläum.
 
Damals war das Krankenhaus Regiebetrieb des Landkreises Reutlingen. Herr Dr. Köhler wurde vom Krankenhausausschuss am 8. März 1982 zum Funktionsarzt bestellt (einstimmig). Damals war Herr Rainer Holzherr Verwaltungsleiter.
 
Am 17. Februar 1986 wurden Sie vom Kreistag des Landkreises Reutlingen mit überwältigendem Ergebnis (bei 52 Anwesenden  - 1 Gegenstimme und 2 Enthaltungen) zum Chefarzt der Urologischen Klinik gewählt.
 
Sie, sehr geehrter Herr Dr. Köhler, waren sehr innovativ, sinnvolle Neuerungen wurden frühzeitig von Ihnen im Klinikum am Steinenberg eingeführt. Beispielhaft hierfür sind die Ileumneoplase (die Ersatzblase), die ESWL (Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie) Steinzertrümmerung, und die endoskopische Videotechnik sowie die Laparoskopie (Schlüsselloch-Chirurgie) genannt. Die mit Ihnen zusammengearbeitet haben, beschreiben Sie als außergewöhnlich motiviert und beispielhaft engagiert für Ihre Patienten. Durch Ihr Engagement und Ihre Akzeptanz in Fachkreisen haben Sie den guten Ruf des Klinikums weit über die Grenzen des Landkreises Reutlingen hinaus getragen. Sie, sehr geehrter Herr Dr. Köhler, waren damit in den vergangenen 25 Jahren als Tutor der Urologischen Klinik die tragende Säule des Klinikums am Steinenberg. Dafür danke ich Ihnen im Namen des Landkreises Reutlingen, des Aufsichtsrates der Kreiskliniken GmbH und vor allem auch im Namen der Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Reutlingen und darüber hinaus. Die Bürgerinnen und Bürger der gesamten Region haben, nicht zuletzt aufgrund Ihrer engagierten Arbeit, von den optimalen Bedingungen an unserem Klinikum profitiert.
 
Meinen Dank verbinde ich mit den allerbesten Wünschen für Ihren neuen Lebensabschnitt. Ich bin überzeugt davon, dass Sie Ihrer großen Leidenschaft, dem Radfahren – und dies bekanntermaßen nicht nur in der näheren Umgebung, sondern z. B. auch in Südfrankreich, den neuen Bundesländern und in Franken – verstärkt widmen werden. Sie könne sich künftig auch verstärkt Ihren Hobbys, der Kunst und der Architektur, zuwenden und das freut mich sehr für Sie. Deshalb danke ich Ihnen nochmals sehr herzlich für Ihre hervorragende Arbeit der vergangenen Jahrzehnte, wünsche Ihnen und Ihrer lieben Frau alles Gute und Gottes Segen.
 
Ich wende mich Ihnen, sehr geehrter Herr Dr. Schwaibold, zu und heiße Sie auch im Namen des Kreistags des Landkreises Reutlingen und des Aufsichtsrats der Kreiskliniken GmbH herzlich willkommen. „Grüß Gott“ im Landkreis Reutlingen.
Der Aufsichtsrat der Kreiskliniken GmbH hat Sie am 7. Dezember 2005 einstimmig zum Chefarzt der Urologischen Klinik des Klinikums am Steinenberg bestellt. Wir sind überzeugt davon, dass Sie aufgrund Ihres beruflichen Werdegangs, Ihrer bisherigen beruflichen Erfahrung insbesondere auch in England der richtige Mann zur richtigen Zeit sind. Sie haben in Ihrer Vorstellung im Haus wie im Aufsichtsrat sehr überzeugend ausgeführt und dies in Ihrer bisherigen beruflichen Praxis auch gelebt, wie wichtig Ihnen diese von mir eingangs ausgeführten Anforderungen an die Zukunft, die Kundenorientierung von der Versorgungseinrichtung zur Marke und vom Mediziner zum Dienstleister. Wir freuen uns, dass wir Sie für unser Haus interessieren und gewinnen konnten und wir heißen Sie und Ihre Frau und natürlich auch Ihre Kinder und Ihre Familie sehr herzlich willkommen im Landkreis Reutlingen. Wir hoffen, dass Sie sich im „schönsten Landkreis von Baden-Württemberg“ wohlfühlen werden. Gut, das sagen die anderen auch, bei uns stimmt es halt, und wie Sie mich haben wissen lassen, haben Sie vor einigen Tagen eine Sattelitenschüssel auf Ihrem Haus installieren lassen, um die gewohnten BBC-Nachrichten sehen zu können. Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass die Region Reutlingen – Tübingen – Neckar-Alb einen „eigenen“ Sender hat.
 
Nun ist es ja so, dass bekanntlich der Onkel, der ein Geschenk mitbringt, beliebter ist als die Tante, die Klavier spielen kann:
 
Ich darf deshalb Ihnen, Frau Köhler, nicht etwa den dritten Blumenstrauß überreichen, sondern aus einer herausragenden Konditorei in Reutlingen ausgesuchte Naschereien überreichen.
Ihnen, Herr Dr. Köhler, überreiche ich gerne einen Radwanderführer für den Landkreis Reutlingen und Kunstkataloge aus dem Landkreis Reutlingen und Oberschwaben.
 
Ihnen, liebe Frau Schwaibold, ebenfalls keinen Blumenstrauß, sondern auch Sie möchte ich mit einer süßen Verführung für den Landkreis Reutlingen gewinnen.
Ihnen, Herr Dr. Schwaibold, ein herzliches Grüß Gott mit einem Bildband über den Landkreis Reutlingen.

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