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Da in der Geschichte immer wieder Influenza-Pandemien (das heißt länder- und kontinentübergreifende Grippewellen) aufgetreten sind, haben alle medizinischen Einrichtungen und Gesundheitsbehörden seit der Vogelgrippe 2004/2005 eine sogenannte Pandemie-Planung in der Schublade. Dieser Plan enthält genau festgelegte und an den jeweiligen Aufgabengebieten der Beteiligten orientierte Maßnahmen, sollte es tatsächlich zu einer massiven Ausbreitung eines gefährlichen Virus kommen.

Das Kreisgesundheitsamt Reutlingen hat auf dieser Grundlage schon seit längerem Vorbereitungen zur Verhütung und Bekämpfung einer Influenza-Pandemie getroffen. Nach Bekanntwerden der ersten Schweinegrippefälle wurden unverzüglich alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie Krankenhäuser im Landkreis Reutlingen über den richtigen Umgang mit Reisenden, mit Krankheitsverdächtigen oder tatsächlich an Schweinegrippe Erkrankten informiert. Dies betrifft insbesondere Fragen zur Diagnostik, Management und Erfassung von Verdachts- und Erkrankungsfällen.

Wichtig ist, dass Reisenden aus betroffenen Regionen zu empfehlen ist, bereits bei Kontakt mit Verdachtsfällen oder bei Vorliegen entsprechender Symptome unverzüglich eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.

Die Schweinegrippe ist durch folgende Symptome gekennzeichnet: Plötzlich beginnendes Krankheitsgefühl, Fieber über 38°C oder Schüttelfrost, Schnupfen oder verstopfte Nase, Halsschmerzen, Husten oder Atemnot, Glieder- und Kopfschmerzen.


Bernd war elf Jahre alt und kerngesund, als er Masern bekam. Es war in den sechziger Jahren, eine Masern-Impfung wurde damals nicht angeboten. Es kam zu Komplikationen. Bernd entwickelte eine Enzephalitis, eine Hirngewebsentzündung. Mühsam musste er danach wieder lernen, was vor der Erkrankung selbstverständlich war: Laufen, essen, Körperpflege...
Mittlerweile ist er über fünfzig. Er lebt bei seinen Eltern und arbeitet in einer beschützten Werkstatt. Bernd hat Glück gehabt. Er hat die Komplikationen überlebt. Er kann essen, trinken, zur Toilette gehen. Aber er konnte nie ein selbstständiges Leben führen.
Das Risiko, eine Enzephalitis (SSPE) zu entwickeln, beträgt bei einer Masernerkrankung 1:1000, völlig unabhängig davon, wie gut oder schlecht der oder die Erkrankte gepflegt wird. Das Risiko einer SSPE - einer langsam und unausweichlich tödlich endenden Enzephalitis - liegt bei 1:1.000.000 Erkrankungen.
Aktuelle Masernausbrüche wurden seit Januar 2009 in Deutschland 213 Fälle gemeldet, davon 148 aus Hamburg, schreibt das Robert Koch-Institut. Nur wenn 95 Prozent aller Kinder und Jugendlichen - wie von der Ständigen Impfkommission empfohlen - zweimalig gegen Masern geimpft sind, kann die Ausbreitung des Masernvirus in der Bevölkerung und damit auch die schwerwiegenden Folgen der Erkrankung verhindert werden. Bei der Einschulungsuntersuchung der 5- bis 6-jährigen Kinder 2007 durch das Kreisgesundheitsamt waren im Landkreis Reutlingen 73 Prozent, in der Stadt Reutlingen 80 Prozent und in Metzingen 85 Prozent der Kinder zweimalig, also ausreichend gegen Masern geimpft.

„Lassen Sie Ihre Kinder impfen!“ – appellieren der Leiter des Kreisgesundheitsamts, Dr. Gottfried Roller, und die Kinderärzte! „Das Immunsystem Ihres Kindes kann auf diese Weise Antikörper bilden, die bei Kontakt mit dem Krankheitserreger schneller aus dem immunologischen Gedächtnis abgerufen werden als sich die Erreger krankmachend vermehren können. Ihr Kind soll sich gesund entwickeln können.“
Die Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners sind giftig und können gefährlich werden. Bei Krankheitssymptomen sollten Sie zum Arzt.
Wie das Sozialministerium und das Ministerium für Ernährung und ländlichen Raum Baden-Württemberg mitteilen, häuften sich in den vergangenen Jahren Meldungen über allergische Hautreaktionen, die auf direkten oder indirekten Kontakt mit Raupen des Eichenprozessionsspinners (Thaumetopoea processionea) zurück zu führen waren. Da sich die Populationen dieses Schmetterlings landesweit vor allem in wärmeren Regionen von Baden Württemberg und Rheinland-Pfalz örtlich in einer starken Vermehrungsphase befinden, ist auch in diesem Jahr ein verstärktes Auftreten zu verzeichnen.

Die Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners können eine gesundheitliche Gefährdung für Menschen darstellen. Ab der dritten Raupengeneration dieses Schmetterlings bilden die Tiere Gifthaare (sogennnte Setae) aus, die das Eiweißgift Thaumetopein enthalten. Als wärmeliebende Art bevorzugt der Eichenprozessionsspinner zur Eiablage freistehende, besonnte Eichen, also solche an Waldrändern, in Grünanlagen, Sportgeländen und Schwimmbädern. In diesen Bereichen spielen Lichtquellen (etwa Straßenlaternen, Flutlichtanlagen und beleuchtete Fenster) eine gewisse Rolle, die von den Faltern angeflogen werden. Im geschlossenen Wald tritt er seltener in Erscheinung.
Die Gifthaare können bis zu hundert Meter weit mit dem Wind verdriftet werden. Sie stellen somit eine wichtige Ursache einer luftübertragenen Krankheit dar. Besonders betroffen sind dünne Hautpartien im Gesicht, am Hals und an der Innenseite der Ellenbogen. In Einzelfällen neigen überempfindliche Personen zu allergischen Schockreaktionen
Die stark behaarten Raupen schlüpfen Ende April/Anfang Mai, die hauptsächliche Gefährdung dauert von Mitte/Ende Mai bis in den späten Herbst an.

Krankheitserscheinungen

Unmittelbar nach Kontakt entwickelt sich ein starker Juckreiz, dem innerhalb von etwa 24 Stunden sichtbare Hautreaktionen folgen. Diese äußern sich am häufigsten als insektenstichartige Papeln, als nesselsuchtartige Quaddeln oder als lokale rote Flecken. Auch flächenhafte schmerzhafte Hautrötungen sind möglich.

Gelangen die Raupenhaare in die Augenbindehaut, kommt es dort zu akuter Reizung mit Rötung, Lichtscheu und starker Schwellung der Augenlider. Gefährlicher sind die Auswirkungen der Gifthaare, wenn diese sich durch die Hornhaut bohren, wie dies zumindest für eine nahe verwandte Art (Pinienprozessionsspinner) beschrieben ist. In der Folge kann es dann zu schweren Entzündungen im Augeninneren kommen.
Das Einatmen von Raupenhaaren kann zu Entzündungen im Rachenbereich, zu Schwellung der Nasenschleimhaut und Bronchitis führen, auch asthmaartige Symptome und sogar allergische Schockreaktionen sind in einzelnen Fällen aufgetreten.
Alle beschriebenen Krankheitsbilder können von Allgemeinsymptomen wie Schwindelgefühl, Fieber und allgemeinem Krankheitsgefühl begleitet sein. Bei Auftreten von Krankheitserscheinungen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Der Patient sollte dabei von sich aus auf den Kontakt mit den Raupenhaaren hinweisen.

Von befallenen Bäumen sollte man sich deshalb fern halten. Raupen und ihre Nester sollten keinesfalls berührt werden.
Kommt man dennoch in Kontakt mit Raupenhaaren, ist nach den Empfehlungen des Kreisgesundheitsamts ein sofortiger Kleiderwechsel und Duschbad mit Haarreinigung erforderlich. Die Kleidung muss ebenfalls unbedingt gewaschen werden. Das Kreisgesundheitsamt empfiehlt, empfindliche Hautbereiche (zum Beispiel Nacken, Hals, Unterarme) zu schützen und auf Holzernte- oder -pflegemaßnahmen solange zu verzichten, solange Raupennester erkennbar sind. Der wirksamste Schutz vor den Brennhaaren ist das Meiden der befallenen Areale. Entsprechende Warnschilder sollten unbedingt beachtet werden.

Quellen:
LWF (Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft Bayern) Merkblatt 15 (5. 2004)
Ärztewoche, 16. JG., Nr. 28, 2002.

Weitere Informationen finden Sie unter:
Merkblatt Eichenprozessionsspinner
Gefährliche Raupenhaare


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