Tollwut
Nach dem Ausbruch von Symptomen verläuft die Infektion mit dem Tollwutvirus praktisch immer tödlich. Obwohl alle Säugetiere empfänglich sind, wird das Virus hauptsächlich von Fleischfressern durch den Biss an ein Opfer weitergegeben. Eine Infektion durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines tollwütigen Tieres ist möglich. Der durch Hunde vermittelte und daher für den Menschen besonders gefährliche Zyklus spielt in Ländern mit einer großen Population streunender Hunde noch eine Rolle. In Mitteleuropa ist der Rotfuchs der wesentliche Überträger der Tollwut. Neben der sog. terrestrischen Tollwut existiert ein Infektionsgeschehen in der Fledermauspopulation.
Nach jahrzehntelangen Bemühungen die Tollwut auszurotten, ist Deutschland 2008 als frei von der terrestrischen Tollwut anerkannt worden. Dieser Status muss durch ein flächendeckendes Monitoring aufrechterhalten werden. Dazu liefern Jäger tot aufgefundene oder krank erlegte Indikatortiere (Fuchs, Waschbär, Marderhund) an dafür vorgesehenen Sammelstellen ab, von wo sie in regelmäßigen Abständen in eine Untersuchungseinrichtung verbracht werden.
Im Jahr 2022 wurden 681 Indikatortiere in BW auf Tollwut untersucht. Dabei wurden keine Hinweise auf eine Tollwutinfektion festgestellt.
Insgesamt 16 Fälle von Fledermaustollwut wurden 2021 in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen bestätigt.
Die Tollwut wurde auch bei einem aus dem Ausland eingeführte und verendeten Hundewelpen festgestellt.