Bericht zur Plausibilisierung einer klimaneutralen Verwaltung bis 2040.

CO2-Reduktion

Klimaneutrale Landkreisverwaltung

Der Landkreis Reutlingen ist mit Beschluss vom 20. Juli 2020 dem Klimaschutzpakt Baden-Württemberg beigetreten. Damit hat sich der Landkreis das Ziel gesetzt, eine weitgehend klimaneutrale Verwaltung bis 2040 zu erreichen. Eine weitgehende Klimaneutralität bedeutet in Anlehnung an das Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 80 bis 90% gegenüber 1990.

Klimaschutzpakt Baden-Württemberg
Die Umsetzung der Klimaschutzziele auf kommunaler Ebene ist ein zentraler Baustein für das Erreichen der Klimaschutzziele des Bundes und des Landes. Dafür wurde von der Landesregierung und den kommunalen Landesverbänden der Klimaschutzpakt Baden-Württemberg geschlossen. Um den Pakt zu unterstützen, können Kommunen mit einer unterstützenden Erklärung dem Klimaschutzpakt beitreten. Dafür müssen Kommunen ihre eigene Vorbildfunktion im Klimaschutz bewusst annehmen und sich das Ziel setzen, die eigene Verwaltung bis 2040 weitgehend klimaneutral zu organisieren.

Plausibilisierung einer klimaneutralen Landkreisverwaltung 
Für einen Beitritt zum Klimaschutzpakt Baden-Württemberg ist der Landkreis Reutlingen bewusst einen etwas anderen Weg gegangen. Als Basis für eine Entscheidung wurde zunächst geprüft, ob und wie eine klimaneutrale Landkreisverwaltung überhaupt erreichbar ist.
Dafür wurde die Basisbilanz und aktuelle Treibhausgasbilanz berechnet und darauf aufbauend ein möglichst realistischer Absenkpfad. Das Ergebnis: Eine weitgehend klimaneutrale Landkreisverwaltung bis 2040 oder früher ist machbar!

Basisbilanz
Die Entwicklung von 1990 bis 2017 zeigt, dass der Landkreis bereits auf einem guten Weg ist. 2006 ist sind die Treibhausgasemissionen absolut zunächst angestiegen. Dies resultierte aus den Umstrukturierungen durch das Verwaltungsreformgesetz, wodurch die Zahl der Mitarbeitenden und der Gebäude sprunghaft angestiegen ist. Durch eine konsequentes Energiemanagement, Ausbau erneuerbarer Anlagen, die Umstellung auf 30% Ökostrom, Sanierungsmaßnahmen und effizientere Anlagen konnte die Bilanz bis 2017 wieder kontinuierlich gesenkt werden. Die relative Betrachtung zeigt eine kontinuierliche Absenkung der Treibhausgasemissionen seit 1990 je Mitarbeitendem und je Quadratmeter.

Basisbilanz zur Plausibilisierung einer klimaneutralen Verwaltung



Absenkszenarien
Darauf aufbauend wurden Absenkszenarien für 2020, 2025, 2030 und 2040 entwickelt.
 
Plan 2020
  • Umstellung auf Fernwärme im beruflichen Schulzentrum Reutlingen und weiteren Gebäuden in der Reutlinger Oststadt (bereits realisiert)
  • Bezug von 100% Ökostrom mit Gütesiegel für alle Schul- und Verwaltungsgebäude sowie für die Kreiskliniken (bereits realisiert)
  • Installation einer PV-Anlage auf dem Dach der Straßenmeisterei in Münsingen (in Vorbereitung)
Szenario 2025
  • Neubau eines zentralen Verwaltungsgebäudes nach den Kriterien für nachhaltiges Bauen Baden-Württemberg und mindestens mit dem Energiestandard eines KfW-Effizienzhauses 70.
  • Schrittweise Umsetzung des integrierten Quartierskonzepts für das Berufliche Schulzentrum Reutlingen
  • Sanierung der beruflichen Schule Münsingen und der Straßenmeisterei Eningen unter Achalm.
  • Kontinuierliche Digitalisierung der Schulen und der Verwaltung.
  • Erstellung und schrittweise Umsetzung eines betrieblichen Mobilitätskonzepts mit Maßnahmen zur Reduzierung Emissionen bei Dienstreisen und Pendlerfahrten.
2030 bis 2040
  • Weitere Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen bei Schulen und Verwaltungsgebäuden.
  • Kontinuierlicher Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien.
  • Verstetigung des betrieblichen Mobilitätsmanagements als Daueraufgabe.
Dadurch ergibt sich folgender Treibhausgasabsenkpfad bis 2040.

Treibhausgasabsenkpfad von 1990 bis 2040 für eine klimaneutrale Landkreisverwaltung

Es bestehen außerdem verschiedene Möglichkeiten wie bereits früher eine Klimaneutralität erreicht werden kann. Diese und weitere Details können im umfassenden Bericht zur Plausibilisierung einer Klimaneutralität bis 2040 (oder früher) nachgelesen werden.




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