Landkreis aktuell

Auf dem Weg zur Versorgungsregion


  • Landkreis Reutlingen entwickelt sektorenübergreifende Primärversorgung
  • Das PORT-Gesundheitszentrum Schwäbische Alb in Hohenstein erhält eine Folgeförderung der Robert Bosch Stiftung
  • Zusätzlich entsteht in Hülben mit Unterstützung der Stiftung ein weiteres PORT-Gesundheitszentrum

Der Landkreis Reutlingen geht neue Wege in der Gesundheitsversorgung, um die Gesundheit seiner Bürgerinnen und Bürger zu sichern. Dabei wird er durch das Land Baden-Württemberg und die Robert Bosch Stiftung GmbH unterstützt. Ziel ist es, die Voraussetzungen für eine landkreisweit vernetzte, sektoren- und disziplinübergreifende sowie koordinierte Primärversorgung zu schaffen.

Dazu entwickelt der Landkreis Reutlingen zurzeit ein innovatives, evidenzbasiertes und datengestütztes Konzept für eine Primärversorgungsregion, das durch das Land über das Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg mit 970.884 Euro gefördert wird. Das Projekt mit dem Titel „Sektorenübergreifender Primärversorgungsverbund unter besonderer Berücksichtigung der Themenfelder Prävention und Gesundheitsförderung, medizinischer Rehabilitation, Pflege und Digitalisierung“ soll u.a. Erkenntnisse zum Finanzierungsbedarf einer Versorgungsregion liefern, die auch auf andere Landkreise übertragbar sein können. Ein besonderer Akzent wird zudem auf die Koordinierung der Versorgung gelegt als maßgeblicher Teil der Gestaltung der Versorgungsregion. Für das Projekt arbeitet der Landkreis mit der Technischen Universität Berlin, dem Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung des Universitätsklinikums Tübingen und dem IGES Institut aus Berlin zusammen.

Das 2019 eröffnete PORT-Gesundheitszentrum in Hohenstein sowie das künftige PORT-Zentrum in Hülben bilden die Kernelemente dieses Modellprojekts und werden von der Robert Bosch Stiftung mit insgesamt 750.000 Euro in den kommenden Jahren gefördert. Im Programm „PORT – Patientenorientierte Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung“ fördert die Stiftung seit 2017 in ganz Deutschland die Einführung lokaler, inhaltlich umfassender und exzellenter Gesundheitszentren. Für den Aufbau des PORT-Gesundheitszentrums Schwäbische Alb in Hohenstein als eines von deutschlandweit 13 Pilotprojekten stellte sie 500.000 Euro als Fördersumme zur Verfügung. Das Zentrum hat sich inzwischen zu einem Leuchtturmprojekt entwickelt und genießt weit über die regionalen Grenzen hinaus großes Ansehen. Ende 2020 bewilligte die Robert Bosch Stiftung eine dreijährige Anschlussförderung in Höhe von 250.000 Euro und verlängert damit ihr Engagement in Hohenstein. Den Aufbau des PORT-Zentrums in Hülben fördert die Robert Bosch Stiftung bis 2024 mit einer Summe von 500.000 Euro.

Die PORT-Gesundheitszentren im Landkreis Reutlingen sind sowohl untereinander als auch mit weiteren ambulanten und stationären Strukturen vernetzt. Sie bieten umfassende gesundheitliche Grundversorgung aus einer Hand, zu der alle Patienten und Patientinnen unmittelbaren Zugang haben. Mediziner, sogenannte Community Health Nurses, Pflegefachkräfte, Hebammen, Therapeuten und weitere Gesundheitsakteure agieren Hand in Hand den Patienten und den Angehörigen. So wird eine multidisziplinäre Arbeit auf Augenhöhe praktiziert.

Jedes Gesundheitszentrum im Landkreis Reutlingen  hat einen eigenen Kompetenzschwerpunkt: Im PORT-Zentrum Schwäbische Alb in Hohenstein ist es die Gesundheitsförderung, im Lokalen Gesundheitszentrum in Münsingen die Geburtshilfe und im künftigen PORT-Zentrum in Hülben wird es die Prävention und Nachsorge sein. Die an den Zentren angesiedelten Community Health Nurses stehen als besonders qualifizierte Pflegefachkräfte für Fragen und Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zur Verfügung. Sie begleiten diese, sorgen für eine bürgernahe Gesundheitsförderung und koordinieren die Netzwerkarbeit sowohl unmittelbar vor Ort als auch innerhalb der Zusammenarbeit der verschiedenen Gesundheitszentren im Landkreis.

Die Entwicklungen im Landkreis Reutlingen zeigen, dass die Wende in der Gesundheitsversorgung hin zu einer patientenzentrierten, koordinierten und interdisziplinären Gesundheitsversorgung in vollem Gange ist. Die Gesundheitszentren verbessern dabei die Gesundheitsversorgung, indem sie sich am regionalen Bedarf und der jeweiligen Alters- und Patientenstruktur ausrichten.


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