AKTUELL:



Geschäftsstelle Inklusionskonferenz
Kaiserstr. 107
72764 Reutlingen

Frau
Susanne Blum
Leitung Geschäftsstelle Inklusionskonferenz
Fax:
07121 48558-28
Frau
Heike Goller-Lenz
Geschäftsstelle Inklusionskonferenz
Fax:
07121 48558-28
Frau
Annerose Ott
Sekretariat
Fax:
07121 48558-28

Ich Sag Dir Was 

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Das Bild zeigt das Logo der Inklusionskonferenz im Landkreis Reutlingen: Ein grüner Kreis mit den Buchstaben I und K.   Logo Baden-Württemberg-Stiftung        Logo Vhs Reutlingen

"ich sag dir was"

Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen werden qualifiziert für bürgerschaftliches Engagement, selbstbestimmte Teilhabe und die weitere wirksame Unterstützung des Inklusionsprozesses im Landkreis Reutlingen. Konkret werden sie dazu befähigt, in eigener Sache initiativ zu werden und ihre Interessen und Rechte kompetent zu vertreten sowie andere Menschen über ihre Lebenswelt zu informieren und zu dafür zu sensibilisieren.

Mit diesem Ziel startete das Projekt „ich sag dir was“ im Jahr 2018.
Initiiert von der Geschäftsstelle Inklusionskonferenz,
durchgeführt in Kooperation mit der Volkshochschule Reutlingen
und für die 1. Schulungsreihe finanziell gefördert von der Baden-Württemberg-Stiftung.

Schwerpunkte der Weiterbildungsmaßnahme waren Module zur
persönlichen Qualifizierung wie z.B. Kommunikationstraining,
Sprechtraining, Umgang mit Pannen, Gesprächsführung, Förderung von Selbstvertrauen und Ausbau persönlicher Kompetenzen.
Auch inklusionsspezifische Kenntnisse wurden vermittelt.

Anke Widenmann-Grolig, Trainerin im Projekt „ich sag dir was“ beschreibt:
„Die Annahme, dass ich in so einem Inklusionsprojekt was ganz
Besonderes machen muss hat sich nicht bestätigt. Ganz im Gegenteil,
es sind die gleichen Themen, die gleichen Bedürfnisse und die
gleichen Aufgaben wie in anderen, klassischen
Qualifizierungsmaßnahmen auch.“
Dass die Teilnehmenden unterschiedlichste Behinderungserfahrungen
haben, war eine große Bereicherung und hat zum Erfolg des Projektes beigetragen. Der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus wurde von allen Beteiligten als sehr inspirierend und förderlich empfunden.

Im Rahmen einer Onlineveranstaltung wurden den sechs qualifizierten Referentinnen und Referenten der 1. Schulungsreihe von der VHS Teilnahmezertifikate überreicht. „Der Plan ist nun“, so Heike Goller-Lenz von der Geschäftsstelle Inklusionskonferenz, „mit diesen Referentinnen und Referenten im Landkreis Reutlingen für das Thema Inklusion zu werben und darüber ins Gepräch zu kommen. Nur die direkte Begegenung und der Austausch mit Menschen mit Behinderungserfahrung bringt uns da weiter - deshalb war es uns ein großes Anliegen, genau diesen Personenkreis zu befähigen, über die eigene Lebenswelt und Inklusion allgemein zu berichten.“

Dr. Ulrich Bausch, Geschäftsführer der VHS Reutlingen, ist überzeugt:
„Die Lebensqualität in einer Gesellschaft definiert sich dadurch,
dass alle mitgenommen werden, dass alle Chancen haben
und dass niemand behindert wird.“
Susanne Blum, Geschäftsführerin der Inklusionskonferenz im Landkreis Reutlingen macht deutlich, dass dieses Projekt modellhaft ist.
Getragen von dem Bewusstsein, dass Inklusion eine Haltungsfrage ist
und uns alle etwas angeht, zitiert sie zwei der Referentinnen,
Ramona Pichler: „Wir brauchen offene Schränke statt
geschlossener Schubladen“ und Simone Degler-Wahl:
„Inklusion muss in den Köpfen von allen wachsen.“

Das sind die Teilnehmenden der 1. Schulungsreihe:

Gruppenbild ich sag dir was

Haken Kurze Videoclips, die die Teilnehmenden der 1. Schulungsreihe persönlich vorstellen, finden Sie hier:
https://vimeo.com/520926009/12061f65d9
Haken Eine kurze Dokumentation über das Projekt insgesamt finden Sie hier:
https://vimeo.com/535603321/4e84e550e8
Haken Und hier finden Sie einen Beitrag von RTF (Reutlinger Tübinger Fernsehen) zu unserem Projekt.

Nachdem uns zahlreiche Anfragen und großes Interesse an einer zweiten Auflage der Schulungsreihe erreicht haben, konnten wir im herbst 2021 die zweite Schulungsreihe star5ten. Diese wurde mit 7 Teilnehmenden Ende 2022 erfolgreich abgeschlossen.

Und das sind die Teilnehmenden der 2. Schulungsreihe:

Brigitte Edelmann breitet die Arme aus vor einem Gemälde  Agata Geier am Flipchart
Peter Pfister verschränkt die Arme und lacht  Martin Haile winkt aus dem FensterClarissa Kanittel arbeitet am Notebook  Birgit Schattschneider am Flipchart
Silas Schruff breitet die Arme aus vor einem großen Foto

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HINTERGRUND

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Geschäftsstelle Inklusionskonferenz werden jährlich zahlreiche Informationsveranstaltungen und Seminare zum Themenbereich Inklusion und Teilhabe durchgeführt.

Dabei wird konsequent auf die Beteiligung von Expertinnen und Experten mit eigener Erfahrung geachtet. Je nach Inhalt und Anfrage und abhängig von den persönlichen Kompetenzen und Interessen der jeweiligen Personen, werden Mitglieder des Beirates Selbsthilfe und andere Experten mit eigener Erfahrung an der Durchführung dieser Veranstaltungen und Schulungen aktiv beteiligt.

Mehrere Schulen und Berufsschulen beabsichtigen, diese Seminare dauerhaft im Lehrplan zu verankern. Insbesondere die Mitwirkung von Betroffenen an den Seminaren wird von den Auftraggebern durchweg als sehr bedeutsam und gewinnbringend empfunden. Die Expertinnen und Experten mit eigener Erfahrung beteiligen sich sehr engagiert an den Seminaren. Sie erfahren Wertschätzung und Respekt.

Übereinstimmend wurde dennoch von allen Betroffenen festgestellt, dass letztendlich ausreichende Kompetenzen in mehrfacher Hinsicht fehlen. Dabei geht es zum einen um mangelndes Fachwissen im Hinblick auf ethische und inklusionsspezifische Inhalte wie bspw. die UN-Behindertenrechtskonvention mit dem Paradigmenwechsel von Integration zu Inklusion und allgemeine sozialpolitische Entwicklungen, oder grundlegende Kenntnisse über unterschiedliche Behinderungsarten und die daraus resultierenden Bedarfe. Zum anderen geht es um mangelnde Kompetenzen im kommunikativen, rhetorischen und persönlichen Bereich. Maßnahmen zur Steigerung von Selbstvertrauen und Vermittlung von Techniken der Gesprächsführung und Moderation sind gefragt.

Eine entsprechende Qualifizierung ist nicht nur für die Betroffenen von großer Bedeutung, sondern auch für die Inklusionskonferenz und deren Ziel, die Gesellschaft für die Belange von Menschen mit Assistenzbedarf zu sensibilisieren und den Leitgedanken Inklusion zu transportieren.

Mit der Überzeugung, dass dies nicht authentischer und nachhaltiger geschehen kann als durch die Betroffenen selbst, wurde das Projekt „ich sag dir was“ gemeinsam mit dem Beirat Selbsthilfe entwickelt.

Mit finanzieller Unterstützung durch die Baden-Württemberg-Stiftung und in Kooperation mit der Volkshochschule Reutlingen (VHS) als regionalem Bildungsträger konnte das Vorhaben im März 2018 starten.

Das Projekt gliedert sich in drei Phasen:

  • In einer ersten Phase wurden mit den Teilnehmenden und in Kooperation mit professionellen Dozentinnen der Volkshochschule Reutlingen (VHS) individuelle Schulungsbedarfe erhoben. Dementsprechend konnten, auf die jeweiligen Bedürfnisse und Interessen der Teilnehmenden abgestimmte, Schulungsinhalte und Qualifizierungsmodule entwickelt werden. Sowohl fachliche und übergeordnete inklusionsspezifische Fragestellungen als auch didaktisch-methodische, kommunikative und das Selbstbewusstsein stärkende Inhalte werden abgedeckt. Über einen Zeitraum von sechs Monaten werden in den barrierefreien Räumlichkeiten der VHS zehn Qualifizierungsmodule durchgeführt. Je nach persönlichem Bedarf und Kenntnisstand werden die Module individuell auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden angepasst. Sämtliche Unterrichtseinheiten werden konsequent im Trainer-Tandem und mit Begleitung durch eine pädagogische Fachkraft durchgeführt.

  • In der zweiten Phase wird mit den Teilnehmenden eine Seminar-Reihe (Inhouse-Seminare), inhaltlich und methodisch abgestimmt auf unterschiedliche Zielgruppen und Auftraggeber, ausgearbeitet. Während einer anschließenden 6-monatigen Testphase werden die Seminare eigenverantwortlich von den Teilnehmenden, ab jetzt Referentinnen und Referenten, durchgeführt. Nach Ablauf der Testphase und Auswertung des Feedbacks der Auftraggebenden und Referenten werden die Seminarinhalte bzw. die Methodik gegebenenfalls angepasst.

  • In der dritten Phase werden die Seminare dauerhaft angeboten und von den qualifizierten Beiratsmitgliedern selbständig und professionell durchgeführt. Die Begleitung durch eine pädagogische Fachkraft ist während der gesamten Projektlaufzeit sichergestellt.

ALLE REFERENTINNEN UND REFERENTEN KÖNNEN GEBUCHT WERDEN FÜR BEITRÄGE IM RAHMEN VON SEMINAREN; WORKSHOPS ODER SONSTIGEN VERANSTALTUNGEN.

Anfragen bitte an die Geschäftsstelle Inklusionskonferenz.




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