Landkreis aktuell

Mit der Jugend Zukunft gestalten


Wie kann es den Städten und Gemeinden sowie dem Landkreis Reutlingen gelingen, Jugendliche in die Planungen für die Zukunft einzubeziehen? Über Möglichkeiten der Jugendbeteiligung diskutierten am vergangenen Donnerstag, 11. Mai 2023, Politikerinnen und Politiker sowie Beauftragte für Jugendbeteiligung aus dem Landkreis Reutlingen. Insgesamt 21 Teilnehmende aus dem Kreistag, dem Landratsamt sowie den Städten und Gemeinden kamen in Reutlingen zusammen.
 
Die Fachveranstaltung machte deutlich, dass Jugendbeteiligung politisch gewollt und gesetzlich gefordert ist. Die Umsetzung sei jedoch weiterhin Herausforderung und Chance zugleich - sowohl für den Landkreis als auch für die Städte und Gemeinden: denn Jugendbeteiligung nutze nicht nur den jungen Menschen, sondern der gesamten Bevölkerung. Aktuell befasst sich der Landkreis daher auch mit deren Umsetzung. Im September veranstaltet er eine Jugendkonferenz für alle jungen Menschen aus dem Landkreis.

Los ging die Fachveranstaltung mit einem kurzen Vortrag von Prof. Dr. Rolf Ahlrichs, Professor an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg. Er stellte den rechtlichen Rahmen und verschiedene Arten von Beteiligung vor. Dabei wurde deutlich, dass Jugendbeteiligung sowohl in der UN-Kinderrechtskonvention als auch in der Gemeindeordnung von Baden-Württemberg rechtlich verankert ist. Inhaltlich gesehen, befähigt Jugendbeteiligung junge Menschen dazu, Demokratie zu erlernen, indem sie Demokratie erleben.
 
Im weiteren Verlauf wurde das Jugendforum der Stadt Reutlingen vorgestellt, das dort seit 2014 regelmäßig stattfindet. Anhand dessen bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen praktischen Einblick, wie Jugendbeteiligung erfolgreich organisiert und durchgeführt werden kann. Als ein Aspekt wurde dabei das Ernstnehmen von jungen Menschen als besonders wichtig herausgestellt.
 
In der anschließenden Gesprächsrunde wurden Hürden angesprochen, die besonders auch kleinere Gemeinden bei der Umsetzung von Beteiligungsformaten zu überwinden haben. Es wurde auch darüber diskutiert, welches Ziel Beteiligung haben kann, wie eine „erfolgreiche“ Beteiligung definiert werden muss und wie viel Überzeugungsarbeit Erwachsene leisten müssen, um Jugendliche zur Beteiligung zu motivieren.

Weitere Informationen

Gemeinsam mit sieben weiteren Landkreisen ist der Landkreis Reutlingen Teil des Pilotprojekts „Jugenddialoge auf Kreisebene - der Landkreis als wichtiger Akteur der Jugendbeteiligung“, das gemeinsam mit dem Institut für angewandte Sozialwissenschaften Stuttgart als Projektträger und in enger Zusammenarbeit mit der Servicestelle Kinder und Jugendbeteiligung Baden-Württemberg entwickelt wurde. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg fördert das zweijährige Projekt mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg.


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