Landkreis aktuell

Tipps für den Umgang mit der Trockenheit im Garten


Die Pflanzenwelt leidet zunehmend unter der warmen und trockenen Witterung der letzten Wochen. Auch konnten die Frühjahrsregenfälle das Wasserdefizit des letzten Jahres und des trockenen Winters nicht ausgleichen.

Wie sich der Klimawandel und die Trockenheit auf Gütle und Gärten auswirken und wie man die dort wachsenden Pflanzen besser durch den Sommer bringt, erläutert die Grünflächenberatungsstelle des Landkreises Reutlingen.

Wie präsentiert sich das Jahr 2023 bisher?

Auf einen milden, trockenen Winter folgte ein nasskalter Frühling. Der April und die erste Maihälfte waren von ergiebigen Regenfällen und kühlen Temperaturen geprägt. Die Niederschläge förderten zwar das Triebwachstum der Pflanzen, führten allerdings vor allem bei vielen Obstbäumen zu einer mangelhaften Befruchtung und eher schlechtem Fruchtansatz, da der Bienenflug stark eingeschränkt war. Zudem vermehrten sich Pilze und Krankheiten stark.

Mittlerweile gibt es seit über fünf Wochen keine nennenswerten Niederschläge mehr. Viel Sonnenschein, zeitweise sommerliche Temperaturen, Nord- und Ostwinde, sowie trockene Luft führten zu hohen Verdunstungsraten und somit zur Austrocknung des Bodens. Insbesondere in tonigen und lehmigen Böden zeigen sich zunehmend tiefere Trockenrisse, die die Wasserverdunstung auch aus tieferen Bodenschichten begünstigen. Letzteres betrifft insbesondere größere Bäume negativ, die in tieferen Bodenschichten wurzeln und von dort mit Wasser versorgt werden.,

Pflegetipps für Gartenpflanzen

Um Bäume, Zier- und Nutzpflanzen besser durch die trockene, heiße Jahreszeit zu bringen, gibt die Grünflächenberatungsstelle des Landratsamtes Reutlingen folgende Tipps:

  • Gießen Sie Ihre Pflanzen bevorzugt mit Regenwasser, allerdings lediglich alle 2 bis 3 Tage. Dann dürfen es aber ruhig 20 bis 30 Liter pro Quadratmeter sein. Werden Pflanzen täglich mit einer geringen Wassermenge bewässert, reagieren die Pflanzen lediglich mit einem Wurzelwachstum in den oberen Bodenschichten und sind dadurch sehr anfällig für Trockenheit.
  • Gießen Sie Ihre Pflanzen am besten morgens. So vermeiden Sie Verbrennungen, wenn Sonnenlicht tagsüber auf die nassen Blätter trifft. Zudem schafft abendliches Gießen günstige Bedingungen für Pilze und Schnecken.
  • Bäume sollten im Traufbereich und nicht am Stamm gegossen werden, da sich im Traubereich die Feinwurzeln befinden.
  • Halten Sie sich an das Gärtnermotto: „Einmal hacken spart dreimal Gießen“. Hacken Sie nach dem Gießen die oberste Bodenschicht auf. Das beseitigt nicht nur die Konkurrenz durch Beikräuter, sondern vermindert die Verdunstungsrate erheblich. Der Boden bleibt dadurch länger feucht.
  • Bodenbedeckung ist eine Alternative zum Hacken um Verdunstung zu reduzieren. Dies kann durch Pflanzen als Bodendecker erreicht werden oder durch Mulchen.
  • Die Sommer werden heißer und trockener werden. Deshalb sollten Bepflanzungen gewählt werden, die an diese Bedingungen angepasst sind. Eine Blumenwiese ist zum Beispiel wesentlich trockenheitsresistenter und pflegeleichter als ein englischer Rasen.

Kontakt zur Grünflächenberatung am Landratsamt Reutlingen

Die Grünflächenberatungsstelle am Landratsamt Reutlingen berät gerne bei Fragen rund um Garten und Streuobstbau. Die Sprechzeiten der Kreisfachberater für Obst- und Gartenbau sind Montag, Dienstag und Donnerstag jeweils von 9 bis 12 Uhr.

Grünflächenberatungsstelle am Landratsamt Reutlingen

Thilo Tschersich, Gerd Reinhardt
Kreisfachberater für Obst- und Gartenbau
Telefon: 07121 480-3327
E-Mail: gruenflaechenberatung(at)kreis-reutlingen.de


  • Landratsamt Reutlingen
  • Bismarckstraße 47
  • 72764 Reutlingen
  • Telefon 07121 480-0