Landkreis aktuell

Damit Geflüchtete und Firmen aus der Region sich kennenlernen können, lud das Landratsamt Reutlingen sie vergangene Woche zu einer gemeinsamen Veranstaltung ein. Mehr als 100 Jobsuchende sowie sieben Firmen und Institutionen kamen dazu in die Flüchtlingsunterkunft nach Eningen. Sie zeigten sich mehrheitlich sehr zufrieden mit dem Termin, bei dem beispielsweise direkt erste Probearbeitstage vereinbart wurden.

Neben vielen Menschen aus der Ukraine waren Geflüchtete aus Afghanistan, Kamerun, Nigeria, Syrien, Togo oder auch aus der Türkei unter den Jobsuchenden, so dass ein Neben- und Miteinander vieler Kulturen und Nationalitäten die Veranstaltung prägte. Die Geflüchteten verfolgten zunächst die Vorträge der anwesenden Firmen. Anschließend traten sie - ausgestattet mit Bewerbungsunterlagen oder auch ohne - direkt mit den Unternehmensvertretern in Kontakt, in der Hoffnung auf einen zukünftigen Arbeitsvertrag.

Bei dem Treffen ging es weniger um Fachkräfte als um Jobs, die auch Menschen mit noch weniger ausgeprägten Sprachkenntnissen offen stehen. Denn auch Neuzugewanderte, denen es schwer fällt, die deutsche Sprache zu lernen, möchten gerne eine Beschäftigung finden. Angesichts des anhaltenden Personalmangels warben die Firmen mit Präsentationen, Bildern und Vorträgen in Ukrainisch, Arabisch oder Englisch um das Interesse der Migrantinnen und Migranten.

Mitinitiator und Koordinator für Arbeitsmarktintegration im Landratsamt Reutlingen, Sven Jäger, zeigte sich zufrieden: „Das Treffen verlief insgesamt harmonisch und mit guten Ergebnissen. Mitunter sollten die Geflüchteten gleich am nächsten Morgen zu einem Probetag bei ihren neuen Arbeitgebern erscheinen.“

Förderung der Arbeitsmarktintegration

Eine Arbeit aufzunehmen, ist für Geflüchtete und Asylbewerber ein wesentlicher Schritt aus der Beschäftigungs- und Perspektivlosigkeit, unter der sie oftmals leiden, sowie zur Integration vor Ort. Mit einem Arbeitsvertrag finden sie leichter Zugang zum privaten Wohnungsmarkt und können die Unterkünfte für Geflüchtete des Landkreises sowie der Städte und Gemeinden möglichst verlassen. Zugleich sind die Firmen angesichts des anhaltenden Personalmangels an potenziellen neuen Arbeitskräften sehr interessiert. Das Landratsamt Reutlingen fördert daher gezielt die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten und Asylbewerbern mit verschiedenen Maßnahmen. Dazu gehören beispielsweise Bewerbungsberatungen und Vernetzungstreffen wie zuletzt in Eningen. Dieses wurde durch das Amt für Migration und Integration zusammen mit den Integrationsmanagern der Stadt Pfullingen organisiert. Ein weiterer Termin ist bereits für den 24. Oktober 2023 geplant.