Landkreis aktuell

1. Landschaftspflegetag in Sonnenbühl 


Der erste Landschaftspflegetag des Landschaftserhaltungsverbandes Reutlingen stand unter dem Motto „Jakobskreuzkraut erkennen und eindämmen“. Rund 25 Mithelfende fanden sich am Samstag, 8.Juli in Undingen ein, um näheres zum Jakobskreuzkraut zu erfahren und anschließend tatkräftig bei der Eindämmung dieser Wildpflanze zu helfen. Der Landschaftserhaltungsverband Reutlingen e.V. hatte diesen Tag mit Unterstützung des Kreislandwirtschaftsamtes Münsingen und der Gemeinde Sonnenbühl initiiert.

Das Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) breitet sich in den letzten Jahren stark aus. Das Gebiet der Gemeinde Sonnenbühl ist auf Grund der vielen artenreichen Heuwiesen stark von dieser Ausbreitung betroffen. Denn genau in solchen Wiesen, die erst spät im Jahr gemäht werden, fühlt sich das Jakobskreuzkraut wohl und kann sich oft aussamen. Als heimische Wildpflanze, die erst im Juli blüht, ist es wichtig für die Insektenwelt. Als Pflanze die Giftstoffe enthält ist sie jedoch auch problematisch, vor allem für die Landwirtschaft. Einige örtliche Landwirte arbeiten in Sonnenbühl schon seit Jahren daran, dass die Pflanze sich nicht weiter in ihren Wiesen ausbreitet. Sie reißen sie aus bevor sie mähen, da Nutztiere die einzelnen Pflanzen im Heu nicht mehr aussortieren können und so die Gefahr einer Vergiftung besteht. Rinder und Pferde reagieren dabei am empfindlichsten, aber auch bei Schafen und Ziegen reichern sich die in der Pflanze enthaltenen Gifte Jacobin und Senecionin in der Leber an und führen je nach gefressener Menge akut oder dauerhaft zu Vergiftungen.

Herr Rochner und Frau Mader vom Landschaftserhaltungsverband und Frau Schrade vom Kreislandwirtschaftsamt erklärten zu Beginn der Aktion einiges Wissenswerte zum Jakobskreuzkraut. Unter anderem wurden auch die Unterschiede zum ungiftigen Johanniskraut aufgezeigt. Immer wieder wird dieses nämlich mit dem giftigen Jakobskreuzkraut verwechselt. Dann machten sich die anwesenden Landwirte, Mitglieder der Ortsgruppen der schwäbischen Albvereine Erpfingen und Willmandingen und interessierte Privatpersonen mit Müllsäcken, Eimern und Handschuhen ausgestattet auf den Weg zu einigen stark betroffenen Wiesen. Das Wetter war günstig und bei bedecktem Himmel und nicht allzu warmen Temperaturen kamen neben der Arbeit auch die Unterhaltungen nicht zu kurz. Von stolzen 12,5 ha Fläche wurde so in etwas mehr als zwei Stunden ein großer PKW-Anhänger mit Jakobskreuzkraut gefüllt.

Bei der Entsorgung von ausgerissenem Jakobskreuzkraut gilt es zu beachten, dass die Samen der Pflanzen nachreifen und keimfähig bleiben, wenn sie nur auf dem Kompost oder gar am Waldrand entsorgt werden. So können sich dann trotzdem tausende von Samen, die ähnlich des Löwenzahns an Fallschirmen durch die Luft verbreitet werden, auch in 50 bis 100 Metern Entfernung noch ansiedeln. Sicher entsorgt werden die ausgerissenen Pflanzen über die Restmülltonnen, oder in einer Biogasanlage.

Seinen Abschluss fand der Landschaftspflegetag dann im Bauhof der Gemeinde. Dort wurden alle Mithelfer vom Landschaftserhaltungsverband mit Vesper und Getränken versorgt.

Mehr Informationen und Ansprechpartner
Weitere Informationen zum Jakobskreuzkraut unter: www.kreis-reutlingen.de/wiesenpflege 

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Landschaftserhaltungsverband im Landkreis Reutlingen e.V.
Aulberstr.32
72764 Reutlingen

Bastian Rochner
b.rochner(at)kreis-reutlingen.de
07121 480-3040


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