Die Birne

Die Birne- Pyrus communis


Die Birne gehört der Familie der Rosengewächse an und zählt wie auch der Apfel zum Kernobst. Sie ist mit ca. 5000 Sorten vertreten, von denen allerdings nur sehr wenige im Handel erhältlich sind.
Angebaut werden sowohl Kultur- als auch Ziersorten. Die Wild- oder Holzbirne (Pyrus pyraster) gibt es heutzutage kaum noch. Sie zeichnet sich unter anderem dadurch aus, das sie mit Dornen besetzt ist. Aus ihr gingen die heute bekannten Formen hervor.
Die Birne hat eine deutlich geringere Bedeutung als der Apfel. Dies ist einerseits auf die begrenzte Lagerfähigkeit, andererseits auf den höheren klimatischen Anspruch zurückzuführen. Die Blüten der Birne sind spätfrostgefährdet und sie braucht insgesamt ein milderes Klima als der Apfel.

Herkunft
Ursprünglich kommt die Birne wohl aus dem Kaukasus. Frühe Aufzeichnungen sprechen von drei Sorten, relativ schnell stieg dann die Zahl auf 38 (erwähnt von Plinius) und im 19. Jahrhundert waren dann bereits 1000 Sorten bekannt.
In Europa kam ihr Aufschwung vor allem durch die Römer zustande. Inzwischen wird sie weltweit angebaut.
Eine der ältesten Birnensorte ist die Palmischbirne, früher Böhmische Birne, die bereits 1598 vom Leibarzt des württembergischen Herzogs Friedrich, Johann Bauhinus, erwähnt wurde.

Gesundheit
Die Birne ist ein sehr bekömmliches Obst. Aufgrund ihres sehr niedrigen Säuregehaltes ist sie empfindlichen Menschen verträglicher als beispielsweise der Apfel. Die trifft auch auf den Birnenmost zu.
Außerdem enthält sie sowohl Kalium (entwässernd) als auch Phosphor (nervenstärkend) und wirkt sich regulierend auf die Verdauung aus. Früher herrschte die Meinung, dass Birnen roh nicht genießbar seien. Ein alter Spruch sagt sogar, nach dem Verzehr roher Birnen brauche man “Wein oder einen Priester“!
Dies hängt vor allem bei den Mostbirnen mit dem hohen Gerbstoffgehalt der Früchte zusammen.

Verwendung
Von der Birne können sowohl die Früchte als auch das Holz genutzt werden. Birnbaum ist ein qualitativ hochwertiges Holz für den Möbelbau. Aufgrund der geringen Dauerhaftigkeit kann es aber nicht im Außenbereich eingesetzt werden. Die Früchte können sowohl roh als auch gekocht, im Kuchen oder als Salatzugabe genossen werden. Eine bekannte Spezialität aus Birnen ist der Williams-Schnaps, der allerdings nur aus Birnen der Sorte „Williams Christ“ hergestellt werden darf. Weiterhin bekannt ist auch Birnenmost. Birnen schmecken deutlich milder als Äpfel, was auf den geringeren Säuregehalt zurückzuführen ist.

Mythologie
Die Bedeutung der Birne ist recht unterschiedlich. Stand sie bei den Chinesen für Trennung und Trauer, so war sie bei den Christen das Sinnbild der Mutter Gottes.
In der Unterwelt soll einem griechischen Mythos zufolge ein Sohn des Zeus vor einem Birnbaum seine Untaten gebüßt haben.

Nina Rühlig
06.07.2005

  • Landratsamt Reutlingen
  • Bismarckstraße 47
  • 72764 Reutlingen
  • Telefon 07121 480-0