Die Mirabelle

Die Mirabelle wird oft zu den "Pflaumen" gezählt, wie auch Zwetschge, Reneklode und die eigentliche Pflaume. Mirabellen sind klein und kugelig, oft gelbhäutig und lassen sich gut vom Stein lösen. Bereits im Anfang des letzten Jahrhunderts wurden 2000 Pflaumensorten beschrieben. Wobei die Wildformen einen Mangel im Geschmack und Ertrag zeigen.
Die meisten Pflaumen mögen es eher warm und brauchen feuchte Böden, können jedoch leichten Frost ertragen.
Mit zunehmendem Alter verringert sich die Menge an erntereifen Früchten, da nur junge Triebe Früchte tragen. Daher wird bereits ein geringer Aufwand an Schnitt, Düngung und Bodenpflege mit reichen Erträgen belohnt.

Herkunft
Entstanden sind die Pflaumen in Vorderasien aus einer Kreuzung zwischen Schlehe und Kirschpflaume. In Griechenland wurden sie bereits vor 2500 Jahren kultiviert und kamen von dort im 2. Jahrhundert v. Chr. nach Italien.
Die Römer verbreiteten sie dann in ihren Provinzen, auch nördlich der Alpen. Inzwischen wird sie weltweit angebaut.
Die wichtigste Sorte in unseren Anbaugebieten ist die "Mirabelle von Nancy". Sie wird schon seit dem 15. Jhd. in Frankreich angebaut. Erst Mitte des 18. Jhd. fand sie ihren Weg zu uns. Mittlerweile ist sie die bedeutenste Mirabellensorte Westeuropas.

Gesundheit
Die Mirabelle enthält frisch verzehrt sehr viel Vitamin C, und andere verdauungswirksame Substanzen. Wie auch Apfel und Birne hat sie generell einen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt.

Verwendung
Von der Mirabelle werden hauptsächlich die Früchte verwendet, selten das Holz. Die Früchte können sowohl roh als auch gekocht, im Kuchen oder als Salatzugabe genossen werden. Als besonders gilt der Verzehr von Mirabellen in den sogenannten "Marillenknödeln". Saft, Sirup und Schnaps sind weitere Nutzungsmöglichkeiten. Typisch hierzulande ist das Einkochen von Mirabellen, die Marmelade und das Mus.

Franziska Rink
29.08.2005

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